Lobärpneumonie - typische Pneumonie

Die Lobärpneumonie gehört zu den typischen Pneumonien. Im folgenden Text erfahren Sie, wie sie entsteht und in welchen Stadien sie abläuft.

Diese Form der Lungenentzündung wird von Bakterien wie Pneumokokken, Staphylokokken oder Streptokokken ausgelöst. Sie erhielt ihren Namen, weil sie sich normalerweise auf einen Lungenlappen beschränkt. Meistens handelt es sich dabei um den rechten unteren Lungenlappen.
Darstellung einer Lobärpneumonie

Das Gewebe eines Lungenlappens ist betroffen

Die Lobärpneumonie entwickelt sich in der Regel nicht auf dem Boden eines Atemwegsinfektes, sondern beginnt als eigenständige Erkrankung. Krankheitskeime dringen in die Atemwege ein und verursachen eine Entzündung des Gewebes, das die kleinen Lungenbläschen umgibt. Typisch ist der plötzliche Beginn mit hohem Fieber. Im Verlauf der Erkrankung macht der Betroffene vier Stadien durch, die sich über etwa zehn Tage hinziehen.

Stadien der Lobärpneumonie

  1. Den Beginn der Erkrankung nennt man „Anschoppung“. Das betroffene Lungengewebe wird stark durchblutet, damit die Immunzellen die Krankheitskeime erreichen können. In den Lungenbläschen kann sich Flüssigkeit ansammeln.
  2. Das zweite Stadium heißt „rote Hepatisation“. Der entzündete Lungenlappen verfärbt sich rot und bekommt eine Konsistenz, die der Leber ähnelt. Fibrinfasern, weiße und rote Blutkörperchen treten vermehrt in die Lungenbläschen über. Auch in das umgebende Lungenfell kann fibrinhaltiges Sekret abgegeben werden. Der Kranke hustet blutigen oder pflaumenmusartigen Schleim ab.
  3. Als gelbe Hepatisation bezeichnet man das dritte Stadium der Erkrankung. Die Immunzellen bekämpfen die Krankheitserreger und bilden dabei ein eiterhaltiges Sekret. Der abgehustete Schleim verfärbt sich nun gelblich-eitrig.
  4. Zum Schluss folgt die Ausheilungsphase. Das Immunsystem gewinnt allmählich die Oberhand. Die Entzündung heilt ab. Der Betroffene kann die Reste des erregerhaltigen Schleims abhusten.

Komplikationen der Lobärpneumonie

Wenn im Verlauf der Lungenentzündung das Lungenfell mitbetroffen ist, kann sich Flüssigkeit in dem Zwischenraum zwischen Lungen- und Rippenfell ansammeln. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann es dazu kommen, dass sich das Lungengewebe in diesem Bereich narbig veränder oder sich dort ein Abszess bildet.