Risikogruppe Kinder

Im Vergleich zu Erwachsenen haben vor allem Säuglinge und Kleinkinder ein erhöhtes Risiko, eine Lungenentzündung zu bekommen, denn ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig entwickelt.

Säuglinge, die gestillt werden, erhalten über die Muttermilch wertvolle Abwehrstoffe von der Mutter, die sie zu einem gewissen Teil gegen Infekte, aus denen heraus sich eine Pneumonie entwickeln könnte, schützen. Es dauert jedoch Jahre, bis ein Kind sein eigenes Abwehrsystem aufgebaut und vollständig entwickelt hat. Während dieser „Lehrjahre“ ist jeder Kontakt mit Krankheitserregern eine große Herausforderung für den kindlichen Organismus, an der er aber auch wächst.

Kinder, die ansonsten gesund sind, bewältigen diese Herausforderung normalerweise gut. Sie überstehen eine Erkältung ohne weitere Komplikationen und schulen dabei ihr Immunsystem. Leidet ein Kind jedoch bereits an einer Erkrankung, die die Atemwege beeinträchtigt, wie zum Beispiel Asthma bronchiale, sieht es anders aus. Die gereizte Bronchialschleimhaut produziert vermehrt Schleim, der einen guten Nährboden für Krankheitserreger darstellt. Das kann einerseits dazu führen, dass das betroffene Kind häufiger an Atemwegsinfekten erkrankt als andere Kinder. Andererseits kann sein Immunsystem durch die Menge an Keimen, die sich in dem Bronchialsekret angesammelt hat, überfordert sein. Aus einer harmlosen Erkältung kann dann schnell eine Lungenentzündung entstehen.

Auch bei einigen typischen Kinderkrankheiten wie zum Beispiel Masern, Röteln oder Keuchhusten sind die Atemwege mitbetroffen. Besonders Kinder mit Vorerkrankungen können bei einem schweren Verlauf daraus eine Pneumonie entwickeln. Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts in Berlin (STIKO) empfiehlt, bereits Kleinkinder gegen diese Erkrankungen impfen zu lassen.